Enquete Rassismus und Diskriminierung in Thüringen. Zeit zum Handeln

Online-Workshop-Reihe von thadine

Im Herbst 2019 wurde durch die parteiübergreifende Arbeit der Enquete-Kommission Rassismus und Diskriminierung sowie mit Unterstützung zahlreicher Expert*innen der Abschlussbericht vorgelegt. In diesem werden unter anderem 50 konkrete Handlungsempfehlungen für elf Lebensbereiche benannt und erklärt, um Rassismus und Diskriminierung in Thüringen aktiv und vielschichtig entgegenzuwirken sowie abzubauen. Hieran orientiert sich die Online-Workshop-Reihe "Enquete Rassismus und Diskriminierung in Thüringen. Zeit zum Handeln". Die Beiträge greifen Handlungsempfehlungen auf, bieten Workshops zur Umsetzung und stellen Ansätze antidiskriminierender Arbeit vor.

Die Reihe möchte dazu beitragen, dass die Ergebnisse der Enquete-Kommission Rassismus und Diskriminierung präsent bleiben und die Sensibilität für das Thema zunimmt.
Die Veranstaltungen richten sich an Menschen, die sich für ein respektvolles Zusammenleben stark machen und klare Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen möchten.
Die Online-Workshop-Reihe verdeutlicht Akteur*innen verschiedenster Lebensbereiche und Entscheidungsebenen: Rassismus und Diskriminierung in Thüringen - Es ist Zeit zum Handeln.

Die Reihe findet in Kooperation mit Thüringen 20+ (VereinT Zukunft Bilden e.V.) statt.

 

Einblick und Ausblick der Enquete Rassismus und Diskriminierung in Thüringen

(Mo, 28.09.2020, 16.00 Uhr, online)

Die Veranstaltung „Einblick und Ausblick der Enquete Rassismus und Diskriminierung in Thüringen“ legt den im Herbst 2019 veröffentlichen Abschlussbericht der Enquete-Kommission zu Grunde. Dr. Janine Dieckmann wird dabei auf die Hintergründe, die Arbeitsweise und die Ergebnisse der Enquetekommission eingehen und diese vorstellen.

In einem zweiten Teil schließt sich eine kritisch analytische Perspektive auf die Wirkung von Enquetekommissionen und Handlungsempfehlungen an. Diese Einführung bildet den Auftakt für eine Online-Workshop-Reihe des Thüringer Antidiskriminierungsnetzwerkes. Die sich daran anschließenden Veranstaltungen orientieren sich an den jeweiligen Handlungsempfehlung der Enquetekommission und sind ein nächster Schritt zur Umsetzung durch zivilgesellschaftliche Akteur*innen.

Referent_in: Dr. Janine Dieckmann (Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft)

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Rassistisch sind immer die anderen - Ist Demokratiebildung automatisch rassismuskritisch?

(Do, 1.10.2020, 9.00-12.30 Uhr, online)

Demokratiebildung strebt die Ausbildung demokratischer Kompetenzen an. Die Teilnehmer*innen werden in der Regel dazu aufgefordert, ihre Annahmen kritisch zu hinterfragen, die Bedürfnisse anderer in den Blick zu nehmen, sich für die Rechte von Minderheiten einzusetzen, eine Partizipation aller zu erwirken uvm. Dabei greift sie idealerweise beteiligungsorientierte Methoden auf und bemüht sich um ein diskriminierungssensibles Agieren in den Bildungsveranstaltungen.

Dennoch werden Demokratiebildungsangebote mehrheitlich von Menschen ohne Rassismuserfahrungen durchgeführt, die Rezipient*innen gehören eher der weißen Bildungsschicht an und die Themen blenden oftmals Probleme marginalisierter Gruppen aus.

Im Seminar wollen wir daher darüber in Austausch kommen, ob und wie die oben genannten Ziele verwirklicht werden können und eine rassismuskritische Demokratiebildung gelingen kann.

Referent_innen: Maria Gehre, Julia Lange (Thüringen 20+ vom VereinT Zukunft Bilden e.V.)

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Migrationsgesellschaftliche Öffnung – Institutionelle Veränderungen nachhaltig gestalten

(mehrteilig: Di, 6.10.2020, 10.00-17.00 Uhr + Mi, 7.10.2020, 9.00-16.00 Uhr + Di, 3.11.2020, 10.00-17.00 Uhr, online)

Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft. Durch Migration verändert sich eine Gesellschaft, es entstehen neue Dynamiken und Herausforderungen. Daraus ergibt sich die demokratische Aufgabe, migrationsgesellschaftliche Vielfalt auf allen Ebenen der Gesellschaft mitzudenken, um allen Menschen – unabhängig ihrer Herkunft oder anderer Merkmale – die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und ihre Gleichstellung zu bewirken. Darauf zielt das Konzept der Migrationsgesellschaftlichen Öffnung ab. Es bietet alternative Handlungs- und Denkmöglichkeiten zur Problematisierung von Migration und zum Fokus auf z.B. kulturelle Unterschiede. Vielmehr nimmt das Konzept in den Blick, wie z.B. diese Unterscheidungen dazu beitragen, dass die demokratischen Rechte auf Teilhabe und Gleichstellung vieler Gruppen in Deutschland nicht erfüllt werden. Für Organisationen ergibt sich daraus die Chance, ihre eigenen Strukturen dahingehend zu verändern, dass ihre Angebote und Arbeitsplätze in angemessenem Maß von unter-schiedlichen gesellschaftlichen Gruppen in Anspruch genommen werden können. Der migrationsgesellschaftliche Ansatz bietet einen Rahmen, um diskriminierende Strukturen in der eigenen Organisation zu reflektieren und Handlungsmöglichkeiten zum Abbau von Ausgrenzungsmechanismen zu entwickeln.

Referent_in: Die Seminarleitung haben Luise Veit (M.A. Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaften; Moderatorin & Prozessbegleiterin für diversitätsorientierte Organisationsentwicklung) und Marett Klahn (M.A. Soziokulturelle Studien; Betzavta- und Diversity-Trainerin) inne.
Träger: Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. (LAG pokuBi)

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Antirassismus & Empowerment: persönlich und sensibel - Der Phoenix Ansatz

(Do, 8.10.2020, 16.00-18.00 Uhr, online)

Antirassismus und Empowerment-Arbeit existiert mittlerweile in großer Methodenvielfalt. In dem Webinar lernen die Teilnehmer*innen die Geschichte, Struktur und Arbeit des Vereins Phoenix e.V. kennen. Die Trainings des Vereins Phoenix, eine der ältesten und größten Anti-Rassismus & Empowerment NGOs in Deutschland, zeichnen sich insbesondere durch gewaltfreie und biographische Methodenansätze aus.

Referent_in: Mutlu Ergün-Hamaz ist Doktorand an der London School of Economics, Sociology Department und lebt derzeit als Autor, Berater, Performer, Trainer und Sozialforscher in Berlin. Seit 2001 ist Ergün-Hamaz Mitglied beim anti-rassistischen Verein Phoenix e.V. und dort als White-Awareness und Empowerment-Trainer tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Rassifizierung und Empowerment in Deutschland.

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Kolonialismus, nicht nur in Berlin, sondern auch in Eisenberg ein Themen – Kontinuitäten sichtbar machen und Handlungsstrategien entwickeln

(Sa, 7.11.2020, 11.00-15.00 Uhr, online)

Mit der Neubenennung des Stadtfest Eisenbergs in „M-Fest“ 2019 knüpft die Stadt an kolonial-rassistischen Vorgehensweisen an.

Gegenstand des Online-Seminars ist, mit Hilfe einen virtuellen Stadtrundgang durch Deutschlands größter Kolonialensemble in Berlin Wedding – dem s.g. Afrikanischen Viertel und einigen Good Practices aus Berlin, die Relevanz der kolonialen Vergangenheit auch in Eisenberg unter die Lupe zu nehmen.  Es wird dabei die Vielschichtigkeit und die Entstehungsgeschichte der deutschen Kolonialzeit thematisiert.

In einem zweiten Schritt, wird auf der aktuellen Debatte um die „M-Straße“ in Berlin als Bespiel eingegangen, um auf koloniale Kontinuitäten in die heutige Gegenwart aufzuzeigen. Dabei wird auf die Bedeutung von Kolonialismus/Kolonialrassismus als grundlegende und gesellschaftliche Problematik eingegangen. Lessons learned aus den Beispiel Berlin werden eingebracht.
In einem dritten Schritt können die Teilnehmenden sich über konkrete Handlungsoptionen für die Situation in Eisenberg austauschen und Strategien entwickeln oder vertiefen.

Referent_in: Abdel Amine Mohammed (hat Verwaltung und Politikwissenschaften, sowie Französische Philologie an der Universität Potsdam studiert. Seine Interessensgebiete umfassen kritische Entwicklungstheorien, postkoloniale Theorien, Empowerment Workshops für Schwarze Menschen und People of Colour in Arbeitszusammenhängen, Einführungsseminare zu Whiteness Awareness-Workshops für Angehörige der weißen Mehrheitsgesellschaft (auch in Arbeitszusammenhängen), Rassismustheorien, deutsche Kolonialgeschichte, Theorien und Konzepte rassismuskritischen und antirassistischer Bildung, sowie verschiedene Praxisprojekte zu Migration und Community Networking. www.justlisten.berlin-postkolonial.de)

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Open-Space-Abschlußveranstaltung

(Di, 10.11.2020, 14.00-18.00 Uhr, online)

Zum Abschluß der thadine-Online Workshop-Reihe gibt es Gelegenheit, mit Hilfe eines Open-Space-Ansatzes selbst weitere Punkte rund um das Thema Rassismus & (Anti-)Diskirminierung in Thüringen einzubringen, sich auszutauschen, zu vernetzen und Synergien zu bilden.

Als Impulsgeber*innen und Moderaterator*innen werden die Referent*innen der Online-Reihe aus den Bereichen Empowerment, Bildung, Wissenschaft, Rassismuskritischer Organisationsentwicklung und postkolonialem Aktivismus anwesend sein.

Moderation: Philipp Baum

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Die Online-Workshop-Reihe "Enquete-Rassismus und Diskriminierung in Thüringen. Zeit zum Handeln" des Thüringer Antidiskriminierungsnetzwerktes (thadine) wird gefördert aus Mitteln der Thüringer Staatskanzlei.

Thüringer Antidiskriminierungsnetzwerk

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