Selbstverständnis

Wir sind ein Netzwerk nicht-staatlicher Organisationen und Aktivist*innen aus verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit, Bildung, politischen Arbeit und Wissenschaft. Unser Netzwerk umfasst Selbstorganisationen von Diskriminierung betroffener Gruppen ebenso wie Organisationen ohne explizite Community-Anbindung. Wir beraten, unterstützen und vernetzen Menschen, sensibilisieren Organisationen, Institutionen sowie die breite Öffentlichkeit und setzen uns wissenschaftlich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinander. Uns verbindet Antidiskriminierung als wichtiges Querschnittsthema. Diskriminierung ist eine weit verbreitete gesellschaftliche Realität und zugleich individuelle Gewalterfahrung mit weitreichenden Konsequenzen für Identität, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe.

Diskriminierung betrifft Menschen aufgrund unterschiedlicher Zugehörigkeiten und Zuschreibungen (wie Herkunft, rassistische Zuschreibungen, Geschlecht/s-identität, sexuelle Orientierung, Lebensalter, Behinderung, chronische Erkrankung, Religion/ Weltanschauung). Aus einer menschenrechtlichen Perspektive heraus setzen wir uns fachlich mit Diskriminierung, ihren strukturellen Grundlagen sowie individuellen und gesellschaftlichen Konsequenzen auseinander.

Der Schutz vor Diskriminierung ist ein Markenkern der Demokratie. - Sowohl bei der Unterstützung Betroffener als auch in der Auseinandersetzung mit konkreten diskriminierenden Praxen und Strukturen herrscht in Thüringen Nachholbedarf.

Unserem Diskriminierungsverständnis folgend streben wir für unser Netzwerk eine möglichst breite, merkmals- und gruppenübergreifende Zusammensetzung an, in der unterschiedliche kollektive Lebensrealitäten gleichermaßen repräsentiert sind.

Als Netzwerk wollen wir:

  • Diskriminierung sichtbar und Antidiskriminierung zum Thema politischer und fachlicher Auseinandersetzung machen
  • uns zu unseren Erfahrungen austauschen, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten erweitern und Kooperationen stärken
  • Modelle und Konzepte für Thüringen entwickeln, die eine flächendeckende qualifizierte Unterstützung von Betroffenen ermöglichen
  • die Einrichtung einer zivilgesellschaftlich angebundenen Antidiskriminierungsberatungsstelle befördern
  • Ansprechpartner für Politik, Zivilgesellschaft, Öffentlichkeit und Verwaltung sein

Unsere gemeinsame Vision ist eine gelebte Antidiskriminierungskultur im Land Thüringen. Konkret bedeutet das:

  • Betroffene von Diskriminierung können ihr Recht auf Teilhabe, Gleichbehandlung und Respekt wirksam einfordern
  • Es existiert ein breites Wissen über und eine Sensibilität für Diskriminierung
  • Auseinandersetzungen um Diskriminierung sind geprägt von einer selbstreflexiven Haltung der Verantwortungsübernahme
  • Benachteiligende und ausgrenzende individuelle und institutionelle Praxen werden verändert und abgebaut

 

Das Selbstverständnis versteht sich als work in progress und ist für Vorschläge zur Überarbeitung oder Erweiterung offen.

Thüringer Antidiskriminierungsnetzwerk

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